Das Corpus Vitrearum International

Anstoß für eine systematische Beschäftigung mit mittelalterlicher Glasmalerei gab die fotografische Dokumentation im Zusammenhang mit der Bergung der Farbverglasungen während des Zweiten Weltkriegs. Obgleich die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Denkmälerbestand in verschiedenen europäischen Ländern bereits ins ausgehende 19. Jahrhundert zurückreicht, brachte erst der unmittelbare Kontakt mit den weit entrückten Werken monumentaler Glasmalerei erste Ansätze einer kritischen Inventarisierung. Diese Einzelinitiativen wurden durch den Schweizer Kunsthistoriker Hans R. Hahnloser gebündelt und führten 1952 auf dem internationalen Kunsthistoriker-Kongreß in Amsterdam zur Gründung des CORPUS VITREARUM MEDII AEVI (CVMA), des ersten auf internationaler Basis organisierten Forschungsunternehmens der Kunstgeschichte.